Tips - Bezirk Gmunden

03.10.2018

EBENSEE. Rudolf Daxner aus Ebensee ist noch einer von drei Lederhosenmachern in Oberösterreich. Die Wartezeit auf so ein trachtiges Schmuckstück beträgt bei ihm aktuell fast zehn Jahre.

Bereits mit dreizehn Jahren war dem damaligen Schüler Rudolf Daxner völlig klar, dass er Lederhosenmacher werden möchte. Im Jahr 1995 begann er dann beim Ebenseer Urgestein Peter Ahamer seine Lehre zum Säckler, besuchte die Berufsschule im steiermärkischen Gleinstätten und schloss mit der Meisterprüfung ab. Nach der Pensionierung seines Lehrherren übernahm Daxner im Jahr 2012 zusammen mit seiner Frau Theresa den Laden. Fünf Jahre später war bereits eine Vergrößerung notwendig und der Säcklermeister übersiedelte mit seinem Geschäft und der Werkstatt in die Marktstraße direkt im Ortszentrum. Dort entstehen bis heute die maßgeschneiderten und von Hand bestickten Lederhosen aus sämisch gegerbtem Hirschleder.

"Für eine Standardhose sitze ich etwa 80 Stunden, für aufwendige auch mal 130 Stunden. Mir ist es jedoch egal wie lange ich brauche, jede muss perfekt sein und der Kunde soll zufrieden sein", erzählt Rudolf Daxner. Ankommen tut es bei den Traditionshosen nämlich auf die Handstickerei. "Jeder von uns Lederhosenmachern hat dabei seine Handschrift", weiß der Profi. Die Ornamente und Blumen für die Auszier der Hosen hat Rudolf Daxner von seinem Vorgänger übernommen und hütet diese wie einen Schatz. Seine besondere Kunstfertigkeit erkennt man daran, dass er seiner handgestickten Auszier das Relief dreidimensionaler Erhabenheit verleiht.

Sogar der UrUr-Enkel von Erzherzog Johann hat übrigens eine originale Daxner Lederhose im Schrank. Die Wartezeit auf eine handgemachte Lederhose aus dem Hause Daxner liegt in etwa bei zehn Jahren. Die Warteliste ist lange aber wer bereits zum abmessen in Daxners Näherei bestellt wurde, kann sich dann seine Lederhose nach rund zwei Monaten abholen.

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